12. August 2024

Remis im ersten Punktspiel bei Stern Marienfelde!

Trotz deutlicher Spielüberlegenheit kommen wir zum Saisonauftakt nicht über ein 1-1 bei Stern Marienfelde hinaus.

Alexander Peter von der Faninitiative BW 90 hat zum Spiel einen schönen Bericht geschrieben; weiter unten gibt es auch den Bericht aus der FuWo zum Spiel.

Ein Auftakt mit Schmerzen!

Am Sonntag startete BW in die neue Saison bei den Sternen aus Marienfelde. Eine Woche zuvor träumten die treuen Fans von BW bereits vom Triple. Grund war der Sieg im TS-Cup Finale gegen den Lokalrivalen TSV 1897 Mariendorf… und somit war der Weg klar aufgezeichnet, wo die Reise hingehen soll: in der Meisterschaft, wie auch im Pokal. Ja, bei den Fans von BW kommt schnell Euphorie auf, diese kann aber auch schnell wieder die Richtung ändern.

Zum Spiel: bei herrlichen äußeren Bedingungen machten sich die BW-Fans auf den Weg ins beschauliche Marienfelde. Einfamilienhäuser und eine sehenswerte Kirche prägen das Umfeld, hinzu kommt die gepflegte Sportanlage. Am Einlass angekommen, wurden wir gleich nett empfangen und die besagte Freundlichkeit sollte sich an diesen Tag auch nicht mehr ändern. Das Catering sowie der Stadionsprecher, bis auf eine Ausnahme, rundeten den Besuch bestens ab.

Der harte Kern der BW-Fans fand sich unterm Blechdach ein und konnte damit der Sonne etwas entfliehen. Der andere Teil positionierte sich diagonal von uns, auf der Schattenseite der Anlage, direkt neben den Trainerbänken. Gut die Hälfte der 113 anwesenden Freunde des runden Leders drückte den Mariendorfern die Daumen. Unter denen auch wieder die weit gereisten Kilometerfresser und auch einige, die sich in der letzten Saison wenig zeigten. Somit war eigentlich alles angerichtet, um den 1. Sieg einzufahren.

Welche Zutaten benötigt man eigentlich, um dem Favoriten ein Bein zu stellen? Hier einige, die die Suppe zum Kochen bringen: ein Heimspiel, hohe Bereitschaft, sprich Motivation, einen klugen Matchplan inkl. Umsetzung, individuelle Fehler bzw. Fehlerketten des Favoriten, eine Einzelaktion die zum Tor führt sowie ein Schiedsrichtergespann, das bei strittigen Situationen zum Underdog hält. An dieser Stelle könnte ich auch aufhören, weil eigentlich alles schon beschrieben wurde. Mach ich aber nicht!

Pünktlich um 11:30 Uhr wurde das Spiel von dem nicht immer auf Höhe agierende Schiedsrichtergespann angepfiffen. Ein Blick auf die Aufstellung bzw. Bank verriet, dass einige Spieler aufgrund von Verletzungen oder Urlaub leider nicht mit dabei sein konnten. Egal, mit den vorhandenen Spielern muss heute trotzdem der Sieg eingefahren werden, so unser Glaube.

Aber Vorsicht: ein Blick zum Gegner verriet aber auch, dass dieser im letzten Jahr die beste Defensive der Landesliga stellte! Marienfelde stand somit, nicht ganz überraschend, sehr stabil in der Defensive. Zum Teil mit einer modernen Fünferkette verteidigend sowie ballorientiert verschiebend, ließen sie BW wenig Platz zum Kombinieren. Die Ketten stand in guten Abständen zueinander und wurden nur selten aufgebrochen bzw. überspielt. BW fand kaum ein Rezept, die letzte Kette zu überwinden und vom Zentrum kamen wenig nennenswerte Impulse in der ersten Hälfte. Somit waren richtige Chancen Mangelware und es blieb genug Zeit, um sich mit den anderen Fans zu unterhalten.

Zur Halbzeitpause wurden die Getränke wieder aufgefüllt, die einheimischen Damen bevorzugten Aperol, die Hartgesottenen unter uns griffen zum allseits beliebten Bier und die Fassbrause war leider nicht mehr käuflich zu erwerben. Die Stimmung war trotz des Halbzeitstandes von 0-0 locker, ähnlich wie bei einer Familienfeier. Eine Ausnahme bildete eine kleine Gruppe von Angehörigen eines Stern-Spielers, die permanent den Einsatz ihres Zöglings einforderten und das durchaus mit Nachdruck, um das mal vorsichtig auszudrücken. Egal, bei diesen Temperaturen… und dazu die leckeren Aperol’s lockern schonmal die Zunge bzw. da wird beim Wortschatz schonmal tief unten ins Regal gegriffen.

In der 2. Hälfte wurde dann auf das Tor gespielt, wo sich die Fans von BW aufhielten und das schien den Spielern zusätzlich Motivation zu geben. BW wurde jetzt immer aktiver und schaffte es den Gegner so zu beschäftigen, dass sich einige brenzlige Strafraumaktionen ereigneten. Eine davon führte zur verdienten Führung durch Banze. Sofort war Stimmung unterm Blechdach und kaum auszumalen, wenn wir noch ein weiteres nachgelegt hätten, ich glaube das besagte Dach wäre weggeflogen.

Aber es kam bekanntlich anders. Wir waren noch guter Stimmung, dass demnächst das erlösende 2. Tor fallen wird. Immer wieder schafften wir es jetzt mit Doppelpässen auf unserer rechte Seite die Abwehrkette auszuhebeln, aber die Chancen zum vorentscheidenden 2-0 wurden nicht konsequent genutzt. Dann wechselte Stern die Nummer 9 ein, die bekanntlich früher für einen Mittelstürmer stand, der abgezockt und torgefährlich agiert. Ja, der Trainer von Stern hatte damit ein gutes Händchen. Aus den NICHTS heraus fiel der Ausgleich.

BW hatte am eigenen 16er den Ball und dieser wurde zu unserer rechten Seite gespielt. Dort bekam unser Außenbahnspieler den Ball und stand mit den Rücken zum gegnerischen Tor bzw. zu den Gegenspielern. Er bemerkte nicht, dass die Passwege nach vorne, wie auch zur Seite, zugestellt waren. Sein Pass gelangte somit zu einem Stern-Spieler, der wiederum die Nummer 9 in Szene setzte und dieser schoss aus ca. 25 m sofort auf unser Tor. Micha Hinz, der ausgehend vom eigenen Ballbesitz etwas weit vorm Tor stand, hätte diesen gut getimten Ball nur halten können, wenn er 2-3 Schritte rückwärts beim Schuss, gelaufen wäre. Somit sahen alle 3 beteiligten BW-Akteure schlecht aus. Der Innenverteidiger spielt den Außenbahnspieler an, obwohl von 2 Gegner beschattet und dieser spielt nicht zurück, sondern fabriziert einen Fehlpass und dann der Sonntagschuss aus großer Entfernung, wo ein Torhüter immer eine gewisse Mitschuld bekommt.

Der Rest ist schnell erzählt. BW warf nochmal alles nach vorne und hatte auch die eine oder andere Gelegenheit, aber wie eingangs erwähnt, die Zutaten waren beigemischt und die Suppe aus unserer Sicht versalzen. Das Schiedsrichtergespann und der linke Stern-Spieler in der Abwehrkette von Marienfelde, der ständig verletzt auf dem Boden bis zum Pfiff des Unparteiischen lag inkl. anschließender Wunderheilung, werden sicher bei der nächsten Weihnachtsfeier der BW-Fans keine Einladung erhalten!

Nach Ende des Spiels kam Fabi Engel noch kurz bei den verbliebenden Fans vorbei und bedankte sich für unser erscheinen. Tolle Geste!

Was bleibt: ein Punkt in Marienfelde ist sicher nicht das, was das Umfeld erwartet hat. Trotzdem sollte jetzt allen Beteiligten bewusst sein, dass die Gegner von BW hoch motiviert ins Spiel gehen werden, um den Favoriten zu ärgern. Wir brauchen also mehr spielerische Lösungen, in Verbindung mit mehr Tempo, um die kommenden Gegner ins Laufen zu bringen, um dann die Schwachstellen des Gegners sichtbar zu machen.

Allen BW-Sympathisanten eine schöne Woche, … trotz Schmerzen.

Bericht aus der FuWo:

MARIENFELDE: Rütting – Matuczyk, Neugebauer, Griethe (28. Pohlmann), Sliwa – Günes (84. Berndt), Hirsch – Lowack, Goldenbogen (90. Venz), Bas (79. Günther) – Jodl (60. Burger).

BLAU-WEISS: Hinz – Schrade, Wiebach, Ademaj, Froelian – Banze, Engel – Göth (35. Struck), Omairat (78. Kemer), Geurts – Brömer.

SR: Brüsch (Hertha BSC)
z.Z.: 113 am Sonntag.

TORE: 0:1 (54.) Banze, im dritten Versuch aus fünf Metern; 1:1 (75.) Burger, gut angesetzter Heber aus der Distanz.

GELBE KARTEN: Günther – Engel.
BESTE SPIELER: Pohlmann, Bas, Günes, Rütting – Engel, Banze.

Den Party-Kracher „Sweet Caroline“ gab es für Anhänger und Spieler noch als Bonus aus dem Lautsprecher. Dabei strahlten sowieso alle, die es mit Stern Marienfelde halten. Zum Saisonstart hatte man schließlich nicht irgendwem einen Punkt abgeknöpft. Blau-Weiß, der absolute Favorit der Liga, mit zahlreichen höher erprobten Spielern, musste sich mit einem 1:1 zufrieden geben.

„Das ist der Lohn für sieben Wochen Arbeit. Wir haben den Matchplan klar erfüllt, denn wir wollten den Gegner nicht überragend ins Spiel kommen lassen“, sagte Stern-Trainer Thomas Huse. In den ersten 45 Minuten waren die Gastgeber spürbar auf Sicherheit bedacht. Das moderne Spiel mit überlegten Kombinationen vom Strafraum an war nicht Teil der Idee aufzubauen. Stattdessen ging es weit auf Sturmspitze Jodl oder den unermüdlichen Onur Bas.

Der Ex-Oberligist zeigte nicht unerwartet die reiferen Spielzüge. Egal über welche Seite Angriffsversuche vorgetragen wurden, der konsequente Abschluss fehlte. Eine der größeren Chancen in Hälfte eins verpassten nach Froelian-Hereingabe (25.) gleich zwei Offensivkräfte der Blau-Weißen. Bis auf gelegentliche Vorstöße, die zu Ecken führten, gab es anfangs keine Offensivaktionen der Marienfelder, die eine Erwähnung wert wären.

Der Druck auf das Tor von Dominic Rütting wurde im zweiten Abschnitt stärker. Die Anhänger der Gäste hatten nach vorherigen Mißbilligungen dann bald Grund zum Jubel: Gelicio Banze, der mit seiner Härte so spielte, wie man ihn kennt, hatte im dritten Versuch (54.) die Kugel über die Linie des Stern-Tores gebracht.

Mit ihren Mitteln gelang es, die nur im Ansatz druckvollen Angriffe des Kontrahenten zu stoppen. Der letzte Pass oder ein plötzlicher Torschuss fehlten derweil beim Favoriten meist noch. Statt eines eher erwarteten zweiten Treffers schlug der Ball etwa zwanzig Minuten vor dem Ende plötzlich im Gästetor ein. Der eingewechselte Kai Burger verwandelte aus etwa 22 Metern über den zu weit vor dem Kasten stehenden Michael Hinz souverän.

In der Nachspielzeit setzte Fabian Engel noch zu Distanzschüssen an, die der sich weiter steigernde Rütting im Stern-Tor alle zunichte machen konnte. Die Blau-Weiß-Anhänger hatten vorher bereits ihren Unmut zur Kommunikation innerhalb der Unparteiischen geäußert. Jetzt zum Ende warfen sie den Gastgebern Zeitspiel vor. Torschütze Gelicio Banze fand eher, dass der neue Blau-Weiß-Zug „durch den Umbau erst noch ins Rollen kommen muss“.

Quelle: Fußball-Woche (www.fussball-woche.de)