16. Januar 2024

Rückblick auf 2023: Die Achterbahnfahrt von BW 90!

Das Oberliga-Jahr 2023 begann bekanntlich mit dem Verlust von vielen wichtigen Spielern, darunter fast die komplette Abwehrreihe, alles andere als euphorisch. Die Meinungen der Fans waren fast einhellig: in der Rückrunde ist nicht mehr viel zu holen.

Zu den vielen Abgängen von Leistungsträgern kam noch zusätzlich erschwerend hinzu, dass viele der übriggebliebenen Spieler den Verein nach Abschluss der Saison verlassen würden und damit die Frage der Motivation, bei einem feststehenden Absteiger, zurecht in Frage gestellt wurde.

Die Zugänge in der Winterpause konnten wir auch noch nicht richtig einordnen und damit blieb die Sache fragil.

Die Monate Januar und Februar liefen, wie erwartet, sehr holprig und im besten Fall konnte man das mit dem Slogan „Findungs-Phase“ abhaken. In dieser Zeit gab es auch das von vielen als Spiel des Jahres gesehene Match gegen Tasmania. Da dort mittlerweile viele ehemalige BW-Spieler kickten und es auch noch einige andere Reibungspunkte gab, waren viele auf das Auftreten von BW gespannt. Ein kleiner Fanmarsch mit ca. 50 Fans, sowie etwas Rauch und Gesang rundeten das Spiel ab. Über das Spiel und das drum herum möchte ich hier nicht viele Worte verlieren, da es u. a. eine verdiente Niederlage gab.

Leider haben wir an diesen Tag durch das Auftreten außerhalb des Spielfelds noch mehr als die 3 Punkte verloren und darüber kann man rückblickend schon etwas traurig sein.

Der sportliche Tiefpunkt wurde Ende Februar in Rathenow erreicht, wo trotz zahlreicher BW-Fans, glatt mit 0-5 verloren wurde. Das Spiel damals war aus vielerlei Sicht schon ein besonderes. Das Wetter war genau so wild wie das Spiel. Gleich zum Anfang der Partie hätten wir mit 2-0 führen können und auch im weiteren Verlauf gab es viele Chancen und am Ende verliert man klar und deutlich.

Einige von uns Auswärtsfahrern erkannten trotz der Niederlage Potenzial und ordneten die Niederlage anders ein als die Pessimisten unter uns.

Kurze Zeit später erfuhren wir, dass Trainer Marco Gebhardt uns Richtung Turbine Potsdam verlässt. An dieser Stelle würde ich gerne Danke sagen für die geleistete Arbeit und das oft ansehnliche Spiel des Teams unter Marco.

Im März leitete Ingo Reißner das Team und wir verloren alle 3 Partien, wobei sein letztes Spiel als Cheftrainer vs. Hansa Amateure sicher sein Bestes war. Gut eingestellt verloren wir knapp mit 0-1 gegen den späteren Meister und Aufsteiger in die Regionalliga.

Der April startete mit einen neuen Trainerduo und mit ganz viel neuem Elan. Das Trainerduo Göht/Elfeldt brachte wieder neuen Schwung ins Team und dieser hielt bis zum Ende der Saison auch an. Die Mannschaft spielte einen guten Ball, kämpfte und zeigte einen Charakter, als ob es keinen freiwilligen Rückzug gäbe.

Am Ende sprang Platz 7 heraus und viele dachten sich, was wäre in diesem Jahr/Saison alles möglich gewesen? Ich denke, es hätte die beste Platzierung von BW in der Oberliga geben können.

Nach diesem sportlichen Hoch, trotz freiwilligen Rückzugs, fing die Sommerpause an und man fragte sich: was kommt in der Berlin-Liga auf uns und was können wir dort erreichen?

Bei der Zusammensetzung des Kaders schwante uns nichts Gutes. Ergänzungsspieler aus der Berlin-Liga, viele Spieler aus unteren Ligen sowie so gut wie keine Spieler aus der Saison davor mit Oberliga-Erfahrung.

Die ersten Testspiele verliefen dann recht ordentlich und es keimte etwas Hoffnung auf, dass wir in der Berlin-Liga doch eine gute Rolle spielen können. Doch schon bei den folgenden Spielen fehlte es an Konstanz und so verlief der Anfang der neuen Saison dann ganz anders als erhofft.

Im ersten Heimspiel gab es gegen einen Aufsteiger aus der Landesliga gleich eine ordentliche Klatsche und somit viel Ernüchterung. Auch wenn man in der Folge teilweise gute Spiele gegen die Mannschaften aus dem oberen Teil der Tabelle absolvierte, tat man sich gegen die vermeintlich schwächeren Teams sehr schwer.

Das zog sich dann bis zum letzten Spiel gegen Altglienicke durch. Dieses Spiel war ein Spiegelbild der Hinserie und zeigte unsere Probleme deutlich auf. Auf diese möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, da ich davon ausgehe, dass daran verstärkt gearbeitet wird. Ein Indiz hierfür sind die Neuverpflichtungen für die Rückrunde: mit Tobias Göth, Patrick Lux und Mike Brömer können wir gleich drei Rückkehrer aus Oberliga-Zeiten vermelden; die beiden Erstgenannten wurden
speziell für die Zentrale verpflichtet und das sollte für die Rückrunde Stabilität und Konstanz mit sich bringen.

Abseits der 1. Männermannschaft gibt es aber auch viele positive Dinge zu berichten, die nicht unter dem Motto „Achterbahnfahrt“ laufen.

Die Nachwuchsabteilung wurde endlich mit viel Leben gefüllt und federführend sei hier unser rühriger Jugendleiter Rene Cobien genannt, der dabei ist, den Nachwuchs in allen Altersklassen durchgängig zu besetzen. Mit unserem Oberligaerfahrenen Spieler Patrick Lux steht sogar ein lizensierter Trainer zur Verfügung, der sich zukünftig um die C-Junioren kümmern wird.

Die 2. Männermannschaft spielt eine hervorragende Runde und liegt aktuell auf Platz 6. Hier wird auch seit einiger Zeit gute Arbeit geleistet und der Erfolg gibt den Machern recht. Mit noch einem Stück mehr Disziplin wäre hier sogar noch Luft nach oben gewesen.

Zur Abrundung des Vereins gehört nun nur noch eine Frauenmannschaft, die einem Verein immer guttut.

In Punkto Außendarstellung (soziale Medien, Homepage) möchte ich stellvertretend Jens Tielemann erwähnen, der mit viel Engagement und Fleiß einen großartigen Job macht.

Zum Schluss würde ich noch einen persönlichen Wunsch loswerden: ich würde mich sehr freuen, wenn sich in der Fanszene die Reihen wieder schließen und wir gemeinsam den Verein und damit alle Mannschaften von BW supporten. Dazu passt, dass unsere 2. Männermannschaft ab der kommenden Saison immer Samstags um 16:00 Uhr und damit direkt nach dem Spiel der 1. Männermannschaft ihre Heimspiele austrägt.

Auf ein gutes Jahr 2024 für unsere Farben und unseren Verein!

Alexander Peter (Faninitiative BW 90)