13. September 2023

Pokal-Aus in der 2. Runde: keine Sternstunden von BW!

 
Zwei schmerzliche Niederlagen gegen Stern 1900 bescherten BW das Aus im Pokal sowie auch das weitere abrutschen im Tabellenkeller.

Vor den beiden Spielen hatte man das Gefühl, dass diese Spiele Richtungsweisend seien und genau das hoffe ich jetzt nicht. Die Voraussetzungen waren bekanntlich nicht die Schlechtesten, man hatte den Heimvorteil auf seiner Seite und die Spiele zuvor vs. Füchse bzw. TSV Mariendorf waren solide. Über das Punktspiel gegen Stern (1-3) möchte ich nicht mehr viel schreiben, da sich bekanntlich einige Dinge wiederholten.

Zum Pokalspiel: bei etwas zu warmen Temperaturen, aber trotzdem gut gefüllten Rängen, hieß es die Niederlage im Punktspiel vergessen zu machen. Meinen Bericht zum Punktspiel hatte ich bewusst weggelassen – mit der Hoffnung, dass wir im Pokal eine Runde weiterkommen und somit das Positive überwiegt.

Zu den positiven Dingen zählte am Samstag auf jeden Fall das gemischte Publikum, wobei die Gruppe Engländer hervorstachen. Diese wurden von Seiten des Vereins auch mit kleinen Andenken bestückt und rundeten die bunte Mischung an Zuschauern super ab. Da auch andere Hopper am Start waren kann man festhalten, dass die Ritze eine gewisse Anziehungskraft besitzt.

Das bemerkten auch die Redakteure von rbb24 – unter der Rubrik „Fünf Stadien in Berlin und Brandenburg, die man gesehen haben sollte“ waren wir das Einzige aus Berlin. Ich zitiere die Einleitung des Artikels „Für Fußballfreunde, die zumindest statistisch in der zweiten Hälfte des Lebens angekommen sind, klingt allein dieser Name schon nach purer Erotik: Blau Weiß 90 Berlin“, welcher Bezug damit auch immer gemeint ist. An dieser Stelle würde ich sagen, das schreit förmlich nach Potenzial, um unsere Heimstätte wach zu küssen.

Das Spiel wurde pünktlich zur Primetime angepfiffen und Stern legte los wie die Feuerwehr. Die Anfangszeit gehörte klar den Gästen, allerdings ohne zählbares zustande zu bringen. Ein Tor wurde zurecht wegen Abseits nicht gegeben und damit blieb die Partie erstmal torlos. Im Laufe der Zeit konnte sich BW besser aus dem Offensiv-Pressing von Stern befreien und konnte einzelne Nadelstiche setzen. Hierbei zeigte sich die linke Seite sehr aktiv, wie auch schon in den vergangenen Spielen.

An dieser Stelle möchte ich ein BW-Problem etwas genauer beschreiben. Unser agiler linker Außenbahnspieler ist ständig unterwegs und bietet sich permanent an. Er bekommt auch aus dem Zentrum hin und wieder gute Bälle gespielt und dann fangen die Probleme an. Anstatt bis zur Grundlinie zu gehen oder aber alternativ den direkten Weg im Strafraum anzuvisieren, flankt er zu früh aus dem Halbfeld und das auch nicht mit der nötigen Präzession. Würde er wie beschrieben die Sache etwas systematischer angehen, könnten wir die Box besser besetzen und im Idealfall den Pass in den Rückraum der Kette spielen. Wie auch immer: an diesem Beispiel wollte ich nur aufzeigen, dass gewisse Dinge noch zu optimieren sind.

In der Halbzeit-Pause gab es gut ausgesuchte Musik vom DJ und das verleitete den einen oder anderen Besucher seine Hüften bzw. Arme in Schwingung zu versetzten. Davon inspiriert, machte sich BW auf dem Weg Richtung Stern-Tor und Peng: das Ding war drin – ein Start nach Maß. Jetzt schien alles für BW zu laufen, zumal wir Defensiv wie auch in den Spielen zuvor, gute Arbeit ablieferten. Dann kamen die logischen Kontermöglichkeiten, um den Sack zu zumachen. Diese wurden zum Leidwesen der BW-Fans nicht genutzt und dann kam es, wie es kommen muss.

Aus einer stark abseitsverdächtigen Position heraus, erzielte der gute Stürmer Özdal in der 78. Minute den Ausgleich. Das war zugleich der erste nennenswerte Abschluss in Hälfte 2. Mit dem Schwung des Ausgleichs bekam Stern nun Oberwasser und BW fabrizierte auffällig viele Fouls in der Nähe des Strafraums. Aus einem dieser Freistöße erzielte Stern in der Nachspielzeit das 2-1 und machte somit den Deckel drauf.

Dabei half unsere Mannschaft ordentlich mit, u. a. durch ein unnötiges Foul und nicht vorhandene Lufthoheit, speziell vom Torhüter. Auffällig bei Standards gegen uns war auch, dass sich teilweise 3 BW-Spieler auf Höhe der Mittelline befanden, obwohl wir den ein oder anderen davon gut im Strafraum hätten gebrauchen können und wenn auch nur zum Doppeln eines Stern-Akteurs.

Am Ende finde ich, war es kein gutes Spiel beider Teams, weil es kaum Spielfluss gab und viele einfache Dinge nicht funktionierten. Da der Blick auf die Tabelle nicht gerade viel Freude bereitet, geht es nun darum, in den nächsten schweren Spielen positives für Spieler und Fans mitzunehmen bzw. sich zu erarbeiten. Wenn uns das gelingt, werden wir auch im Herbst gegen unseren tabellarischen Konkurrenten die nötigen Punkte holen. Da einige Spieler wieder zurückkehren werden und man sich bisher gegen die vermeintlich starken Gegner gut präsentierte, bleibt die Hoffnung, dass wir am Sonntag wieder singen können „Wir sind heiß auf Blau Weiß“.

BW 90 spielte mit: Kavalenka, Köhne, Codura, Fayoumi, Ademaj, Bakal, Schrade, Ekmekci, Hirik, Omairat und Llorente.
Einwechselspieler: Knaack, Rosin und Majid.

Zahlende Zuschauer: 91.

Bis Sonntag.
Alexander Peter, Fan-Initiative BW 90