30. August 2023

Özer schockt BW 90 in der Nachspielzeit!

 

Özer beschert dem TSV einen schmeichelhaften Sieg im Mariendorfer Derby.

Vor knapp 2 Jahren trafen wir das letzte Mal in einen Pflichtspiel auf den TSV. Damals sprach im Vorfeld alles dafür, dass wir die nächste Runde im Pokal erreichen werden. BW spielte in der Liga eine gute Rolle und im Umfeld träumte man schon von der Regionalliga. Aber auch der TSV war damals schon auf dem Weg in Richtung Berlin-Liga und hatte sich u. a. mit ehemaligen BW-Spielern verstärkt.

Unabhängig davon waren wir der große Favorit und wie die Nummer ausging, muss ich hier nicht weiter beschreiben, nur so viel: es war aus sportlicher Sicht ein absoluter Tiefschlag, der bis heute wehtut.

Die Vorzeichen haben sich in den letzten 2 Jahren komplett gedreht. Der TSV bastelt weiter erfolgreich an seinem Kader, u. a. mit vielen ehemaligen BW-Spielern und sollte damit in dieser Saison unter den TOP 5 landen können. BW wird sicher kleinere Brötchen backen müssen und somit war klar, wer am diesen Tag der Favorit ist.

Bei besten äußeren Bedingungen hofften wir aus BW-Sicht auf eine Überraschung. Nachdem wir am Mittwoch eine gute Leistung bei den Füchsen abgeliefert hatten, galt es nun, diese zu bestätigen. Beide Mannschaften mussten gute Spieler ersetzten und das war im Spielverlauf auch deutlich zu sehen.

Abseits des Platzes glänzte der TSV mit einem üppigen Angebot an Speisen und Getränken. Als Abrundung der guten Organisation fehlte nur ein guter Stadionsprecher, aber egal, dieser Punkt geht dann an BW.

Zum Spiel: auf dem Platz investierte der TSV, wie zu erwarten war, etwas mehr. Eine leichte Feldüberlegenheit war zu erkennen, ohne dass sich daraus etwas Gefährliches entwickelte. BW stand in der Defensive recht stabil und der gute Keeper Lars Weber war immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Somit plätscherte die Partie etwas vor sich hin und nur bei einigen Zweikämpfen wurde es auf den Rängen lauter.

Zur Halbzeit wurden die BW-Spieler mit reichlich Applaus in die Kabine geschickt und alle waren sich einig: hier geht heute was.

Die zweite Hälfte sollte es dann in sich haben. Der TSV kam sehr stark aus der Kabine, ähnlich wie die Füchse am Mittwoch und drängte BW tief in ihre eigenen Hälfte. In dieser Druckphase hätte es durchaus einen Elfmeter für den TSV geben können, aber der gute Schiedsrichter entschied auf weiterspielen. Ab der 55. Min änderte sich allmählich das Blatt zu Gunsten von BW.

Durch den Platzverweis für einen TSV-Kicker zementierte sich das Gesamtbild. Fortan erarbeitet sich BW einige Chancen und gleichzeitig wurde der TSV weit vorm eigenen Strafraum abgefangen. Wie im oberen Teil schon beschrieben, litt der Spielfluss darunter, dass auf beiden Seiten wichtige Spieler fehlten. Dazu kam noch der Fakt, dass beide Mannschaften keinen richtigen Knipser in ihren Reihen hatten. Dies zeigte sich u. a. bei den Abschlüssen im Strafraum, die von beiden Seiten zum Teil kläglich vergeben wurden.

Zusätzlich konnten beide Teams bei den Standards nicht punkten, bis Niklas Struck die Idee hatte, die Eckbälle direkt zu verwandeln. Beim ersten Versuch ging der Ball direkt über die Latte und beim Zweiten lenkte der TSV-Torwart den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte.

Als der Schiri 5 Min. Nachspielzeit anzeigte, gingen wir alle davon aus, hier einen verdienten Punkt mitzunehmen. Dann kam die 94. Min. und unser Kapitän bekam den Ball zugespielt und wollte diesen gleich quer weiterleiten. Daraus wurde aber ein Fehlpass, der ca. 10 m hinter der Mittelline in unserer Hälfte die Seitenline überquerte. Der daraus entstandene Einwurf wurde schnell auf den zuvor eingewechselten Spieler Özer weitergeleitet und dieser zog aus gut 30 m ab und der Ball klatschte zum entsetzten der BW-Fans vom Innenpfosten ins Tor.

Dies geschah genau vor unseren Augen, sprich auf der Höhe des BW-Blocks. Beim anschließenden Torjubel eroberte sich einer der TSV-Offiziellen die Herzen der BW-Fans im Sturm. Schon während der Partie fiel der Co-Trainer mit sachlichen und beruhigenden Worten auf und krönte diese noch, indem er beim Tor die BW-Fans mit einfühlsamen Gesten trösten wollte. Nach dem Ende der Partie war somit die Stimmung etwas angespannt und es gab einige hitzige Debatten u. a. darüber, wem das Stadion gehört oder aber was man sich alles erlauben kann.

Beim abschließenden Getränk beruhigten sich langsam die Gemüter und na klar, wir freuen uns auf das Rückspiel.

Fazit: das Derby hielt viel von dem, was es versprach. Viele Zuschauer, gutes Catering und viele Zweikämpfe auf den Rasen. Am Ende eine unglückliche Niederlage in einem zum Teil hitzigen Derby, auf und abseits des Rasens.

Ausblick: die Defensive von BW stabilisiert sich erfreulicherweise immer mehr, nun muss noch die Offensive nachziehen. Wenn man das dann in die richtige Balance gelenkt bekommt, dann werden sich auch die richtigen Ergebnisse einstellen.

BW 90 spielte mit: Weber, Köhne, Karasu, Fayoumi, Pohle, Ademaj, Weber, Ekmekci, Struck, Hirik, Omairat.
Einwechselspieler: Codura, Schrade und Kemer.

Zahlende Zuschauer: 220.