20. Mai 2023

2-3-Niederlage in Pampow

Vor knapp einem Jahr ging es schon mal nach Pampow. Damals wurde ein Fanbus, der erste seit ewiger Zeit, organisiert und ich war mit von der Partie. Im Vorfeld wurde ordentlich dafür geworben, eine organisierte Busfahrt durchzuführen, wie in/zu guten alten Zeiten.

Die Wahl viel bekanntlich auf Pampow und ja, diese kann man unter der Rubrik „Gelungen“ einordnen. Schon auf der Hinfahrt wurde an alte Traditionen angeknüpft, wie z.B. ein kleines Tippspiel, wo derjenige, der das Endergebnis am besten vorhersagt, mit viel Lob, Anerkennung, sowie materiellen Dingen überschüttet wird.

Die kurzweilige Busfahrt wurde vom Reiseleiter Andi bestens moderiert und zu den kleinen Spielrunden gesellte sich noch der ein oder andere edle Tropfen. Die mitgebrachten Schokobecher, im Idealfall gefüllt mit Eierlikör, waren der absolute Renner.

So erreichten wir nach einer kurzweiligen Fahrt den Ort, wo angeblich einige Piraten dem runden Leder nachjagen.

Nach einem unterhaltsamen Spiel entführten wir am Ende einen Punkt und gingen somit nicht ganz leer aus.

Wie schon oben erwähnt, war es rundum ein super Trip nach Mecklenburg, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Knapp ein Jahr später, waren die Vorzeichen tabellarisch ähnlich, von der Grundkonstellation aber ganz anders. Wir befinden uns auf Abschiedstour und Pampow möchte gerne die Liga halten.

Anders als vor einem Jahr, verirrten sich nur wenige BW-Fans (7 von in Summe 160 Zuschauern) nach Pampow und auch die Gastgeber scheinen in der Zuschauergunst hinter den beiden Schweriner Konkurrenten zurückzufallen.

Grundsätzlich kann man die Anlage aber loben. Eine kleine überdachte Tribüne und eine mobile nebenan bieten genügend Platz für die Besucher. Zusätzlich rundet eine riesige digitale Anzeigetafel das gute Gesamtbild ab. Der Rasen konnte dabei aber nicht ganz mithalten. Dieser zeigte doch viele Schwachstellen, sodass ein technischer Leckerbissen nicht zu erwarten war.

Zum Spiel: ähnlich wie beim vorigen Spiel vs. Staaken, machte der Gegner gleich Druck. Unsere Defensive hatte somit gleich alle Hände voll zu tun, um diesen abzuwehren. Wie schon beim erwähnten Spiel zuvor, war das Mittelfeld zumeist in Gegners Hand.

Dann kam auch schon die Szene des Spiels. Ein uninspirierter Pass flog Richtung BW-Stehtisch und räumte alle 3 Krawallbrausen ab, die kurz zuvor dort platziert worden. Sofort machten wir uns darüber Gedanken, was dieser heimtückische Akt, für den Ausgang des Spiels zu bedeuten hat. Variante 1: wir bekommen drei Dinger eingeschenkt, Variante 2: das Ding geht wie vor einen Jahr 3-3 aus.

Mit zunehmender Spielzeit konnten wir uns vom Druck befreien und selbst Akzente nach vorne setzen. Das 1-0 fiel nach einem Foul im Strafraum an El-Meguid, wobei Fabian Engel den fälligen Strafstoß gekonnt verwandelte. Ein zweiter Standard brachte uns die 2-0 Führung, Freistoß Engel, Kopfball Wiebach am langen Pfosten. Nie war eine Variante mehr gewollt, wie diese. Klasse Aktion von beiden.

Kurz danach hatte El-Meguid die große Chance auf 3-0 zu erhöhen, aber sein Abschluss im Strafraum war zu durchsichtig. So gingen wir etwas glücklich mit einer 2-0 Führung in die Halbzeitpause.

Da es für Pampow in diesem Spiel um sehr viel ging, erhöhten sie die Schlagzahl zu Beginn der zweiten Hälfte. Pampow wurde dafür belohnt und glich zwischenzeitlich aus. Danach wurden unsere Mannen wieder stärker und genau in dieser Phase erzielte Pampow das 3-2 aus abseitsverdächtiger Position.

Danach drückte nur noch BW. Etliche Standards und 3 Hochkaräter konnten nicht in Tore umgemünzt werden. Hätten wir das 3-3 erzielt, wäre es bestimmt nicht unverdient gewesen und somit hätten wir das gleiche Ergebnis wie im Jahr zuvor.

Anderseits war aber auch zu spüren, dass Pampow mit mehr Willen und Ehrgeiz unterwegs war, was man bei der erwähnten Grundkonstellation auch erwarten konnte. Damit war also das Rätsel mit dem verirrten Ball geklärt. 3 Punkte und 3 halbe Liter Bier liegen gelassen.

Eine kleine Anekdote spielte sich Mitte der zweiten Halbzeit in meiner Nähe ab. Ein verirrter Pirat schien etwas vom Kurs abgekommen zu sein. Auch die durchschnittlich schmeckenden Krawallbrausen, zeigten Spuren in seinen vom stetigen Wind gegerbten Gesicht. Für einen kurzen Moment versuchte er mit seiner lockeren Zunge unseren gelassenen Mannschaft-Betreuer zu provozieren. Dieser erkannte sofort die List des Piraten und schlug ihn mit Missachtung in die Flucht. Gut gemacht.

Fazit: das Spiel ähnelte stark dem Spiel vor einer Woche, nur das diesmal das Glück nicht auf unserer Seite stand. Unabhängig davon sollten wir noch einmal alles reinhauen, um die beiden letzten Spiele mit erhobenem Haupt zu beenden.

BW 90 spielte mit: Hinz, Gustavus, El-Meguid, Lux, Nesta, Struck, Wiebach, Marker, Bobby, Sanar und Engel.
Einwechselspieler: Asieiev, Gartmann, Bicakci und Ekmekci.

Zahlende Zuschauer: 160.

Bis Samstag und einen schönen Feiertag für alle.
(Gastbeitrag: Fan-Initiative BW90, Alexander Peter)