Unsere Fahrt zum Europäischen Jugendfußball Turnier in Kaliningrad
Das Visaproblem:
Alles fing im Sommer 2018 an, als wir vom deutschen Generalkonsulat aus Kaliningrad zu einem Europäischen Jugendfußball Turnier eingeladen wurden. Die Entscheidung fiel uns sehr leicht, denn wann bekommt man solch eine Chance!? Gesagt getan. Nach einem Kommunikationsproblem wurde uns mitgeteilt das wir für das Turnier, im Oktober, noch die Visa beantragen müssen. Am 4.10. versuchte sich als erstes Oli mit der Beantragung der Visa. Dieser Versuch scheiterte allerdings an den falschen Anträgen. Mit dem zweiten Versuch am 11.10. wurden die Visa nun endlich beantragt. Nach einem langen hin und her mit der Botschaft wurden am 24.10. unsere Visa ausgestellt. Aber wie sollte es anders sein, beim durchzählen fiel mir auf, das ein Pass fehlte. Diesen konnten wir jedoch am Folgetag abholen. Die Vorfreude war dennoch riesig!
Die Fahrt:
Am 26.10. gegen 9:00 Uhr ging die Reise nach Kaliningrad los. Nach 6 Stunden Fahrt und etlichen Kilometern, machten wir unseren ersten großen Stopp in der Nähe von Chwalimie. Dort gab es für unsere Weiterfahrt noch eine Stärkung. Als wir gegen 19:00 Uhr die polnisch russischen Grenze erreichten, wurde uns schlagartig klar, dass dies ein längerer Aufenthalt wird. Nach gut 2 Stunden Wartezeit durften wir dann gegen 21:15 Uhr die russische Grenze passieren. Der absolute Wahnsinn!! Mit Ankunft in Kaliningrad konnten wir sowohl das Stadion, als auch das Maskottchen, als Lichtreplikat, der WM in Augenschein nehmen. Die Jugendherberge erreichten wir gegen 22:30 Uhr. Um 23:30 Uhr gingen dann die Lichter aus.
Die Vorrunde:
Nach einer kurzen Nacht und einem mageren Frühstück ging es um 9:20 Uhr zu Halle. Hier erwartete uns im ersten Spiel die Mannschaft von Sdusschor-5 (1 Mannschaft). Aufgrund einer überragenden Leistung gewannen wir das Spiel 2:0. Nun war erst einmal Pause angesagt. Im zweiten Spiel des Tages mussten wir uns gegen den Gastgeber von SC Olimpic Kaliningrad 3:0 geschlagen geben. Im dritten und letzten Spiel ging es um die Chancenwahrung für die Teilnahme am Halbfinale. Mit einem 6:0 Sieg gegen den SC Swetlogorsk haben wir alles für das Halbfinale getan was aus eigener Kraft möglich war. Jetzt hieß es die Daumen drücken für den SC Olimpic Kaliningrad damit sie Sdusschor-5 (1 Mannschaft) besiegen oder wenigstens ein Unentschieden schaffen und wir in das Halbfinale einziehen können. Nach einem sehr spannenden und umkämpften Spiel gewann SC Olimpic Kaliningrad nach einer Aufholjagd mit 3:2. Wir feierten den Einzug in das Halbfinale, als wären wir Weltmeister in Russland geworden.
Nach intensiven Gesprächen mit einem Vertreter des Sportministeriums/Interkulturelles Amt der Russischen Föderation, dem deutschen Generalkonsul und einem Trainer des Polnischen Vereins über eine weitere Zusammenarbeit ging es zum Mittag. Da für den restlichen Tag nichts mehr anstand, erkundeten wir die Umgebung und ließen den Tag ausklingen. Um 20:00 Uhr ging es dann zum Abendessen.
Die Finalrunde:
Am Finaltag standen wir um 8:00 Uhr auf um das ausgegebene Ziel, das Finale, zu erreichen!! Zuvor wurde aber erst einmal Gefrühstückt. Im Anschluss packten wir die Taschen, damit wir dann um 10 Uhr Richtung Halle abfahren konnten. Jetzt hieß es volle Konzentration und alles geben. In einem hart umkämpften Spiel gegen den Sdusschor-5 (2 Mannschaft) gewannen wir 3:2 und bewiesen beeindruckend dass die Deutschen DOCH Fußball spielen können. Im Finale stand uns erneut der SC Olimpic Kaliningrad gegenüber. Um 13 Uhr Ortszeit wurde das Spiel angepfiffen. Die Mannschaft vom SC Olimpic Kaliningrad machte von Beginn an Druck, konnte allerdings, auf Grund unserer neuen taktischen Ausrichtung, nicht ihr gefährliches Kurzpassspiel aufziehen. In der 10. Minute kam es zum spielentscheidenden Moment; Kaliningrad spielte einen scharfen Pass in den Strafraum, in einem harten Zweikampf wurde unsere Nr. 9 in das Tor geschuppst und spielte im Fallen den Ball unglücklich in das eigene Tor. Der Schiedsrichter sah in dieser Scene kein Foul und gab das spielentscheidende Tor. Durch diese Aktion mussten wir unsere Nummer 9 auswechseln.
Durch eine starke Leistung im gesamten Turnier, konnten wir nicht nur den Pokal für den 2. Platz entgegennehmen, sondern gewannen auch viele russische Fans, in der Halle, für uns. Im Anschluss wurden noch etliche Bilder gemacht und der Generalkonsul gratulierte und klatschte mit den Kindern persönlich ab.
Die Heimreise:
Gegen 14:15 Uhr hieß es dann Back to Germany! Oder wie der Russe sagen würde: Назад к странице Немецкий! An der russisch polnischen Grenze, die wir nach etwa drei Stunden passieren durften, weil die Polnischen Zollbeamten es sehr genau genommen haben ging es weiter nach Deutschland. Nachdem das überstanden war, fuhren wir noch eine Weile und machten dann beim großen gelben M halt. Endlich wieder „normales“ Essen, haben sich viele Kinder gedacht. Ab jetzt hieß es wirklich: Deutschland wir kommen!! Wenn da nicht die Straßensperrung gewesen wäre, die uns noch einmal einiges an Zeit gekostet hat. Pünktlich um 3:20 Uhr kamen wir dann am vereinbarten Treffpunkt an, endlich wieder in Berlin!!
Somit war das Erlebnis Russland auch schon wieder vorbei.
Es hat uns riesen Spaß gemacht und wir sind so stolz auf das gesamte Team, das man es kaum in Worte fassen kann.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr wo es wahrscheinlich einmal nach Polen und wieder nach Russland geht.
Fazit der Reise:
- Wir haben besser als „Die Mannschaft“ in Russland abgeschlossen.
- Die Kinder sind wieder einmal über sich hinausgewachsen und haben einen tollen Teamgeist bewiesen.
- Es war wieder eine riesen Freude mit den Kindern eine Fahrt zu machen, vor allem bei so einem Ziel.
- Uns geht es verdammt gut, in Deutschland!!