Freitagabend. Flutlichtspiel. Landespokal. Was gibt es schöneres? Wohl nicht so viel, dachten sich auch zahlreiche Blau-Weisse Fans und unterstützten die Mannschaft beim TSV Rudow 1888. Die Rudower haben momentan einen guten Lauf in der Liga und stehen nicht unverdient auf dem 3. Tabellenplatz. Vor allem der Rudower Stürmer Görkem Üre knipst momentan wie er will. Er schoss in bisher fünf Liga-Spielen sechs Tore.
Aber nun zum Spiel:
Blau-Weiss 90 war von Anfang an die bessere Mannschaft. Bereits in der 3. Minute gab es die erste Chance, bei der man jedoch nur das Außennetz traf. Die Männer aus der Oberliga kontrollierten Ball und Gegner und so war es in der 15. Minute Jeffrey Gleisinger, der das erlösende 1:0 erzielte. Auf halbrechter Position kam der 25-jährige frei zum Schuss und haute den Ball sehenswert unten ins lange Eck. Davor hatte Lukas Rehbein bereits die Chance, nach einem Abpraller vom Rudower Keeper, auf 1:0 zu stellen. Für die Männer aus Tempelhof war es der langersehnte erste Pflichtspieltreffer in dieser Saison. Nach dem Treffer gaben sich die Blau-Weissen mit diesem Vorsprung nicht zufrieden und hielten den Druck aufrecht. Immer wieder gelang es ihnen durch gute Kombinationen die Rudower Hintermannschaft in Aufregung zu versetzen. Von Rudow war offensiv bis zur 44. Minute nichts zu sehen:, aber dann: Nach gutem Zusammenspiel tauchte plötzlich Görkem Üre frei vor Michael Hinz auf. Anstatt den Ball quer auf den besser postierten Mitspieler zu legen, versuchte er es aus relativ spitzem Winkel selber und scheiterte am Außennetz. Das wäre der Ausgleich gewesen, aber wie sagte einst Lothar Matthäus: „Wäre, wäre – Fahrradkette“ und so ging es mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit.
Beide Teams kamen unverändert aus der Halbzeit. Einige Fans waren noch gar nicht auf ihren Plätzen zurück, da jubelten die Blau-Weissen schon wieder. Der erste Angriff nach der Halbzeit führte direkt zum 2:0. Nach einer gut getimten Flanke von Lukas Rehbein musste Guilherme Henrique nur noch sein Fuß rein halten. Der anschließende Jubel zeigte wie viel Druck auf dieser jungen Mannschaft lastete. Ab der 60. Minute wurde Rudow jetzt stärker und mutiger. Dadurch boten sich natürlich auch Räume für die Männer von Marco Gebhardt und so hatte Fabian Engel die Chance auf 3:0 zu erhöhen als er frei auf den Keeper zulief und versuchte den Ball über den Torwart zu lupfen – er scheiterte! 10 Minuten vor Spielende versuchte Blau-Weiss nur noch das Ergebnis zu verwalten und plötzlich übernahm Rudow das Kommando. Zahlreiche Chancen der Rudower hätten zum Anschlusstreffer führen können, wurden aber kläglich vergeben oder vom herausragenden Michael Hinz abgewehrt. Dann kam es wie es kommen musste: In der 87. Minute stand Görkem Üre nach einer Hereingabe von der rechten Seite im Strafraum komplett blank und netzt zum 1:2 aus Sicht der Rudower ein. Jetzt wurde es nochmal hitzig, u.a. erzielten die Rudower noch ein Tor welches der Schiedsrichter allerdings zurückpfiff – Abseits! Nach quälenden drei Minuten Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter dann aber schließlich ab.
Unsere Blau-Weissen stehen in der 2. Pokal-Runde und Rudow verabschiedet sich bereits früh aus dem Pokal. Der Sieg geht in Ordnung, man hatte das Spiel über weite Strecken komplett im Griff! 10 Minuten Offensivfußball der Rudower reichten nicht aus. Dieser Sieg wird der Mannschaft gut tun, kann man doch nun mit breiter Brust den Männern der TSG Neustrelitz gegenüberstehen. Wir bedanken uns für die Unterstützung unserer Fans und freuen uns auf Sonntag (16.09.), wenn es dann wieder heißt:
Heja, Heja, Blau-Weisse!!